5 Jahre LERNLAND – Herzlichen Glückwunsch!
Jetzt ist es wirklich so weit: Mein erstes großes LERNLAND-Jubiläum steht vor der Tür!
Fünf Jahre! In dieser Zeit hat sich beruflich und privat vieles verändert, weiterentwickelt – und auch „zurechtgeruckelt“. Einiges – wie so oft – anders, als erwartet. Viele wunderbare Ideen sind entstanden: Einige habe ich doch wieder verworfen, viele aber auch mit viel Freude und Engagement umgesetzt – alleine oder mit einem tollen Team. Das kreative Entwickeln von Projekten, Angeboten und Stunden zu ganz unterschiedlichen Themen macht einfach Spaß.
Ein ehrlicher Blick zurück
Bei all den Veränderungen und Entwicklungen merke ich, dass es auch viel Konstantes gibt, Aspekte meiner Arbeit, die über die Jahre erhalten geblieben oder sich sogar vertieft haben. Dinge, die mich nach wie vor inspirieren und dazu beitragen, dass es LERNLAND immer noch gibt und ich seit 5 Jahren Menschen beim Lernen und bei ihrem persönlichen Wachstum im Lerncoaching und Achtsamkeitstraining und beim Deutschlernen unterstütze.
Offenheit, Interesse, Neugier…
Es macht mir nach wie vor viel Freude, auf diese sehr besondere Weise mit Menschen zusammen zu sein und mit ihnen zu arbeiten. Ich finde es bereichernd, ganz unterschiedliche Kinder, Jugendliche und Erwachsene in vielfältigen Lebenssituationen kennenzulernen und mir mit ihnen gemeinsam „ihre Themen“ und ihren „Blick auf die Dinge“ anzuschauen – offen, neugierig und interessiert. Es ist inspirierend, daraus zusammen Strategien zu entwickeln, die es ermöglichen, herausfordernde Situationen förderlich und mit einer positiven Grundhaltung anzugehen. Immer wieder neu und individuell, denn es gibt keine „Allroundlösung“, die für jeden und jede passt. Die Rückmeldungen, die ich bekomme und die Veränderungen, die ich selbst wahrnehme, bestätigen mich in meiner Arbeit und motivieren mich, dazuzulernen und mich weiterzuentwickeln. Dazu gehört auch, dass ich mich ständig weiterbilde und professionalisiere.
Achtsamkeit und Stressbewältigung – Eine neue Richtung?
Letztendlich ist es auch so zu einer ersten und entscheidenden Weichenstellung gekommen. Die Ausbildung zur MBSR-Lehrerin hat den Bereich Stressbewältigung und Achtsamkeit stark in den Fokus gerückt und ist seitdem mein Schwerpunkt. Das liegt unter anderem daran, dass ich bei meiner Arbeit mit Lernenden sehr schnell gemerkt habe, dass der Umgang mit Herausforderungen und Belastungen oft nicht angemessen gelingt und es so zu einem starken Stressempfinden kommt, das zu körperlichen und psychischen Symptomen führt, die erfolgreiches Lernen erschweren. Da ich selbst damals bereits eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis in meinen Alltag integriert hatte, habe ich von Anfang an Achtsamkeitsübungen in das Lerncoaching einbezogen.
Eine authentische Ausrichtung
Für mich ist es wichtig, als Lerncoach „meine Richtung“ gefunden zu haben. Eine Richtung, in der ich mich verwurzelt fühle. Nur so ist es mir möglich, Dinge authentisch weiterzugeben und Lernende effektiv und nachhaltig zu unterstützen. Achtsamkeit ist allerdings keine „Methode“, die man lernt und dann für die Arbeit nutzt. Sie kann beruflich wie privat ihr Potential nur entfalten, wenn sie „gelebt“ wird, wenn sie wirklich ein Teil des eigenen Lebens ist – eine Lebensphilosophie. Ich bin unglaublich dankbar, dass diese Form des „Seins“ sich in meinem Alltag immer mehr festigt, denn sie unterstützt und bereichert mein Leben auf besondere Weise. Herausforderungen – persönlichen, beruflichen und gesundheitlichen – begegne ich seitdem mit mehr Gelassenheit. Auch wenn es immer noch Situationen gibt, in denen es mir weniger gut gelingt, mit mir selbst verbunden und in der Balance zu bleiben. Aber ich weiß: Das ist Teil des Prozesses, eine Möglichkeit, zu lernen und mich weiterzuentwickeln.
Der Weg zurück…?
Auch wenn viele das nicht wissen: Ich habe nie ganz aufgehört, als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache zu arbeiten, weil ich ein paar sehr treue Schülerinnen und Schüler bzw. Kunden hatte und habe, die mich gebeten haben, zumindest mit ihnen, weiterzumachen. So habe ich zwar das offizielle Angebot auf meiner Webseite entfernt, aber trotzdem weiter unterrichtet.
Dies hat sich nach einem Aufruf des Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge im letzten Sommer geändert: Der Bedarf an Deutschkursen/Integrationskursen ist nach dem 24. Februar 2022 enorm gestiegen und ich habe, wie viele andere auch, erkannt, dass Integration und wirkliches Ankommen in Deutschland nur gelingen können, wenn wir als Gesellschaft auch in diesem Bereich ausreichend Ressourcen zur Verfügung stellen. Sprache ist ein entscheidender Schlüssel zur Integration.
Eine inspirierende Gemeinschaft
Deshalb habe ich mich entschieden, mich hier wieder vermehrt zu engagieren. Ich bin sehr dankbar für diese Entwicklung, da meine Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ich in den letzten Monaten zu einem wunderbaren Deutschkurs und einer unterstützenden Gemeinschaft zusammengewachsen sind. Natürlich stehen – wie in einem solchen Integrationskurs üblich – die sprachlichen Grundlagen sowie „Gesellschaftskunde“ und alltagsrelevantes Wissen im Fokus, darüber hinaus bietet der Kurs den Teilnehmenden aber auch einen Raum für Austausch und Gespräche und gibt ihnen Halt und Unterstützung in dieser – insbesondere für sie – herausfordernden Zeit. Ich bin froh und dankbar, dass ich meine Schülerinnen und Schüler auf diese Weise begleiten kann und blicke trotz aller gesellschaftlichen, politischen und globalen Herausforderungen zuversichtlich in die Zukunft, da es so viele Menschen gibt, die im Großen wie im Kleinen Großartiges bewirken!
Vielen Dank!
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich in den letzten fünf Jahren mit so viel Offenheit und Interesse begleitet haben: Ich habe viel von Ihnen und euch gelernt und immer wieder die Gelegenheit bekommen, zu reflektieren, Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und Neues zu integrieren. Dafür danke ich Ihnen und euch von Herzen!
Ich freue mich auf viele weitere gemeinsame Momente.
Herzliche Grüße
Inga Schulz